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Regelungswut lässt von Freiheit über den Wolken nur wenig übrig

Welch ein immenser Aufwand notwendig ist, um der Fliegergruppe Aufwind zu geben, ist bei der Generalversammlung des Flugsportvereins Pfullendorf am Freitagabend im Restaurant Deutscher Kaiser deutlich geworden. Und trotzdem: „Wir betreiben immer noch eines der schönsten Hobbys überhaupt“, sagte der Vereinsvorsitzende Franz Stadelhofer in der mehrstündigen Sitzung.

news20140331.jpgDie Berichte der Abteilungsleiter Motorsegler und Motorflug, des Flugbetriebsleiters und des Kassierers Arthur Engel, der sich diese Bürde seit 30 Jahren auflädt, strotzten vor Zahlen im hohen vier- und fünfstelligen Bereich. Aber auch die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden allein für vereinsinterne – und daher besonders kostengünstige – Wartungsarbeiten und Sicherheitschecks sind beträchtlich. Natürlich bedürfen Flugzeuge, die man bei einer Panne nicht mal schnell auf der Standspur entlang einer Luftstraße parken kann, einer ganz besonderen Verantwortung. Was aber der stellvertretende Vorsitzende Hans-Jürgen Maier und Ausbildungsleiter Willi Krupka an Neuerungen – sprich Reglementierungen – zum Thema Pilotenlizenzen und zur
Vereinsschulung an europäischer und deutscher Regelungswut erläuterten, ließ von der Freiheit über den Wolken nur noch wenig übrig bleiben. Als umso herzlicher werden Fliegerfreundschaften und Kameradschaft am Boden, etwa bei Aus-Flügen und gegenseitigen Besuchen, zum Beispiel mit den Bad Dürkheimer Fliegerfreunden, empfunden und gepflegt. Auch der Ruf von Chefpilot Franz Stadelhofer nach gemeinsamem „Fegen vor der eigenen Hangartür“ stieß nicht auf taube Ohren: Nach einem langen Sitzungsabend am Freitag drängten die ehrenamtlichen Helfer am Samstagmorgen zu den Arbeitseinsätzen. Diese sind auch notwendig, um den sozialen Zusammenhalt am Laufen zu halten.

Als faul hat sich in der jüngsten Zeit jedenfalls nur das Innenleben der Flugplatzlinde auf dem Vereinsparkplatz an der Aftholderberger Straße erwiesen. Aus Sicherheitsgründen hat die lieb gewonnene Linde leider fallen müssen. Ein neues Wahrzeichen soll am Samstag, 12. April, um 15 Uhr feierlich gepflanzt werden. Für den 26. April sind die Mitglieder-Werbeaktion „Pilot für einen Tag“ und die Inbetriebnahme eines neuen Feuerwehrautos geplant, nachdem der 50 Jahre alte rote Methusalem keine Überlebenschancen mehr hatte.

In einem gemeinsamen Kraftakt soll außerdem ein aufsehenerregendes Spektakel am Himmel über Pfullendorf, aber auch auf den Straßen der Stadt gestemmt werden: Das Fliegerfest ist fix für Samstag und Sonntag, 13. und 14. September als Magnet für viele tausend Besucher zwischen Jakobsweg und Aftholderberger Straße terminiert. Franz Stadelhofer und Hans-Jürgen Maier haben bei der Generalversammlung Claudia Gabele, Edmund Kramer, Bruno Büchel, Roland Schillinger, Guido Schmid, Karl Frick und Andreas Eberbach für 25 Jahre aktive Fliegertreue ausgezeichnet. Richard Reis ist außerdem seit 31 Jahren als Passivmitglied mit dabei.